Critical Mass in Berlin – für die Rechte von Radfahrern

Schon mal von der Critical Mass gehört? Falls nicht, dann findest du hier die wichtigsten Fakten zur „kritischen Masse“:

Die Critical Mass ist eine weltweit stattfindende Aktion von Radfahrerinnen und Radfahrern. Ihr übergeordnetes Ziel ist es, gegen ihre systematische Benachteiligung durch Straßenverkehrsordnung und Verkehrsinfrastruktur sowie die Dominanz des motorisierten Verkehrs in den Städten zu protestieren. Gleichzeitig wollen die Radfahrer für ihre Rechte als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer*innen eintreten. Die Aktion der Critical Mass Berlin findet normalerweise einmal im Monat statt, traditionell am letzten Freitag. In vielen Städten wird aber auch an anderen Tagen gemeinsam geradelt.

Die Critical Mass Berlin – mehr als eine Radtour in der Stadt

Ein Grundanliegen und Hauptziel der Critical Mass ist, sicheren Verkehrsraum für Radfahrer zurückzugewinnen. Deshalb schließt sich eine möglichst große Zahl an Radfahrern regelmäßig zu einer Gruppe zusammen und nimmt so ihren Platz im Straßenverkehr ein. Mit dieser Aktion sieht sich die Critical Mass Berlin auch gerne als eine Gegenbewegung zu den unzähligen Auto auf den Straßen – und als Feier für das Verkehrsmittel Fahrrad.

So läuft die Aktion der Critical Mass Berlin ab:

Nach § 27 Abs. 1 StVO bilden mehr als 15 Fahrradfahrer*innen einen geschlossenen Verband: Sie dürfen sich unter Einhaltung der Verkehrsregeln wie ein Fahrzeug bewegen. Das heißt, fahren die Ersten bei Grün, dürfen alle im Verband folgen, auch, wenn dann schon Rot ist. Wer vorne fährt, bestimmt die Richtung, eine geplante Route gibt es nicht. Die Masse muss kompakt bleiben, damit sie nicht durch drängelnde Autos auseinander gerissen wird.

Aufmerksamkeit schaffen

Besonders wichtig ist den Gründern der Bewegung, dass Radfahrer mehr Rechte erhalten: So sollen Radfahrer nicht länger minderwertige Nebenwege nutzen müssen wie z. B. Radwege, die an Engstellen der Autospur vorbeiführen und die eine große Gefahr für Radfahrer darstellen.
Darüber hinaus ist es der Bewegung wichtig, grundsätzlich aufzurütteln und ein Bewusstsein für wichtige verkehrspolitische Themen zu schaffen:

  • Wie soll in Zukunft die Fortbewegung im Straßenraum aussehen?
  • Wird das Auto auch in Zukunft an erster Stelle stehen, trotz aller Begleiterscheinungen wie Abgas, Lärm, Flächenverbrauch und Gefährdung schwächerer Verkehrsteilnehmer?
  • Oder ist es nicht schon längst Zeit für ein umweltverträgliches Verkehrskonzept, wie es das Fahrrad schon längst bereitstellt?

Angefangen hat übrigens alles in San Francisco

Der 25. September 1992 kann als Geburtsstunde der Critical Mass Bewegung angesehen werden: Unter dem Namen Commute Clot, was so viel wie „Pendlerklümpchen“ bedeutet, trafen sich ein paar Dutzend Radfahrer zur ersten gemeinsamen Fahrt. Mittlerweile gibt es die „kritischen Massen“ in mehr als 300 Städten weltweit. In Berlin fand die erste Critical Mass Berlin mit etwa 20 Teilnehmern am 26. September 1997 statt.
Eine Liste aller derzeit in Deutschland aktiven CMs, mit Treffpunkten und Abfahrtzeiten, findet sich hier.

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Geboren und aufgewachsen in der Fahrrad-Hochburg Bocholt nahe der niederländischen Grenze wurde ihr die Liebe zum Radfahren quasi in die Wiege gelegt. Am liebsten ist sie auf ihrem eigenen Hollandrad unterwegs.

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